Wem wenig nicht genügt
Unsere Wirtschaft ist ganzheitlich auf Wachstum eingestellt, alles dehnt sich immer weiter aus. Doch wie kann ein exponentielles Wachstum mit unserer begrenzten Welt kompatibel sein?
»Wem wenig nicht genügt« umfasst zwei Fotoserien, welche die Wachstumsproblematik mit unterschiedlichen Methoden aus westlich geprägter Sicht untersuchen. Die im abgeschlossenen Kubus entstandenen Fotografien zeigen eigens gestellte, groteske Situationen auf der Grundlage von recherchierten Fakten; während in der anderen Sektion ein vorgefundener surreal anmutender, von der Außenwelt abgeschlossener Raum erforscht wird. Beide Strategien variieren somit im Genre und folglich auch in ihrer Bildsprache und Ästhetik. Die primär erstellte, im White Cube inszenierte, Teilserie erhält einen stärkeren Bezug zur realen Welt aufgrund der Erweiterung um dokumentarische Abbilder. Hinsichtlich der vorangegangenen Auseinandersetzung entwickelte ich einen kritischen Blick. Absurd-ironisch wird eine auf engstem Raum zusammengepferchte künstliche Welt beleuchtet, deren Existenz und Nutzung von Wirtschafts- und Wohlstandswachstum für Massen evoziert wurde. Der dargestellte Mikrokosmos steht exemplarisch für eine Vereinigung der Konsum-, Kommerzialisierungs- und Beschleunigungsproblematik unserer Zeit.